Entzweiend Savanna hatte noch nicht einmal dem Mund aufgemacht, da wusste Cheyenne schon, dass ihre Selbstbeherrschung an diesem Nachmittag leicht an ihre Grenzen stoßen könnte.
“Kommst du direkt vom Flug? Du hättest dich wenigstens umziehen können. Andererseits macht dein Outfit auch optisch klar, wer von uns beiden für den Service heute nachmittag zuständig ist. Dann kann ich mich ganz dem widmen, was ich am besten kann, nämlich dafür sorgen, dass sich die Gäste nicht langweilen. Du versorgst die mit Kaffee und Kuchen und ich mit Gesprächsthemen.”
Unter normalen Umständen hätte Cheyenne ihrer Schwester wahrscheinlich zugestanden, dass sie das nicht 100-prozentig ernst meinte. Aber die Umstände waren im Ausnahmezustand, und die Worte waren gesagt, bevor Cheyenne wusste, dass sie sie überhaupt dachte.
“Arrogantes Miststück.”
Die Reaktion war so untypisch für Cheyenne, dass ihrer Schwester keine schlagfertige Antwort einfiel. Cheyenne hoffte, dass ihre Mutter die Begrüßung nicht mitbekommen hatte. Sie musste nicht wissen, welche entzweienden Kräfte die Zwilling immer weiter auseinander trieben. So weit ihre Mutter wusste, waren Cheyenne und Savanna wie eh und je so gut wie unzertrennlich.
Cheyenne beschloss, dass sie ihre Schwester so gut wie möglich ignorieren würde, ohne dass es offensichtlich wurde, dass sie ihre Schwester die nächsten drei-, vierhundert Jahre nicht sehen wollte. Und wenn sie doch gezwungen sein würde, die Anwesenheit Savannas anzuerkennen, würde sie ihr mit ihrer professionellen Freundlichkeit begegnen. Die Herausforderung an ihre Geduld war groß, aber man muss an seinen Aufgaben wachsen, dachte sie sich. Ich werde Savanna nicht den Gefallen tun, mich hier vor den Gästen daneben zu benehmen, weil sie sich in die Megaschlampe verwandelt hat, der nicht mal eine gute Freundschaft heilig ist. Sie ist diejenige, die an den Pranger gehört, nicht ich, und ich werde ihr die Rolle nicht abnehmen.
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Entzweiend
Savanna hatte noch nicht einmal dem Mund aufgemacht, da wusste Cheyenne schon, dass ihre Selbstbeherrschung an diesem Nachmittag leicht an ihre Grenzen stoßen könnte.
“Kommst du direkt vom Flug? Du hättest dich wenigstens umziehen können. Andererseits macht dein Outfit auch optisch klar, wer von uns beiden für den Service heute nachmittag zuständig ist. Dann kann ich mich ganz dem widmen, was ich am besten kann, nämlich dafür sorgen, dass sich die Gäste nicht langweilen. Du versorgst die mit Kaffee und Kuchen und ich mit Gesprächsthemen.”
Unter normalen Umständen hätte Cheyenne ihrer Schwester wahrscheinlich zugestanden, dass sie das nicht 100-prozentig ernst meinte. Aber die Umstände waren im Ausnahmezustand, und die Worte waren gesagt, bevor Cheyenne wusste, dass sie sie überhaupt dachte.
“Arrogantes Miststück.”
Die Reaktion war so untypisch für Cheyenne, dass ihrer Schwester keine schlagfertige Antwort einfiel. Cheyenne hoffte, dass ihre Mutter die Begrüßung nicht mitbekommen hatte. Sie musste nicht wissen, welche entzweienden Kräfte die Zwilling immer weiter auseinander trieben. So weit ihre Mutter wusste, waren Cheyenne und Savanna wie eh und je so gut wie unzertrennlich.
Cheyenne beschloss, dass sie ihre Schwester so gut wie möglich ignorieren würde, ohne dass es offensichtlich wurde, dass sie ihre Schwester die nächsten drei-, vierhundert Jahre nicht sehen wollte. Und wenn sie doch gezwungen sein würde, die Anwesenheit Savannas anzuerkennen, würde sie ihr mit ihrer professionellen Freundlichkeit begegnen. Die Herausforderung an ihre Geduld war groß, aber man muss an seinen Aufgaben wachsen, dachte sie sich. Ich werde Savanna nicht den Gefallen tun, mich hier vor den Gästen daneben zu benehmen, weil sie sich in die Megaschlampe verwandelt hat, der nicht mal eine gute Freundschaft heilig ist. Sie ist diejenige, die an den Pranger gehört, nicht ich, und ich werde ihr die Rolle nicht abnehmen.
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