Claudia’s Ton war kühl. “Warum hat sie mich überhaupt angesprochen,” fragte Liz sich, “wenn sie sich offenbar nicht mit mir unterhalten will. Ist das eine komische Art des Heimzahlens? Dann ist sie in den vergangenen 12 Jahren nicht nennenswert gereift.”
“Ich kann mir vorstellen, dass du schon lange nicht mehr damit rechnest und dass du mittlerweile auch ohne die Bitte um Entschuldigung leben kannst. Und wenn ich sage, dass ich lange nicht an das letzte Mal gedacht habe, als wir uns gesehen haben, und besonders an die Umstände, wie dieses Treffen zu Ende gegangen ist, mache ich meine Sache bestimmt nicht besser. Aber trotzdem will ich dir sagen, dass es mir leid tut, wie ich mich damals aufgeführt habe. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen, dass ich dich so schändlich behandelt habe. Ich habe nur gute Erinnerungen an die Ferien, die ich auf eurem Hof verbracht habe, und du warst die beste Freundin, die ich als Kind hatte, und für eine lange Zeit, nachdem ich Hals über Kopf von dir weggerannt bin, hatte ich gar keine echten Freunde. Gerechte Strafe, schätze ich, nachdem ich dich habe fallen lassen wie ein kaputtes Spielzeug. Wie gesagt, damit stelle ich mich in deinem Ansehen bestimmt nicht wieder her, und ich will auch nicht, dass du dich gezwungen fühltst, mich von meine Schuld freizusprechen. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass ich nicht mehr die Diva bin, die vor 12 Jahren filmreif weggerannt ist. Ich hoffe, ich habe dich damals nicht zu tief verletzt.”
“Ok. Noch mehr?”
Hatte Liz wirklich gedacht, dass Claudia sich von ihrer Bitte um Entschuldigung beinflussen lassen würde, dass sie sich in die Arme schließen würden und den Rest des Abends damit verbringen, in Kindheitserinnerungen zu schwelgen? Unter’m Strich hatte sie nicht damit gerechnet, aber darauf gehofft. Obwohl sie erst vor ein paar Minuten zu Cheyenne gesagt hatte, dass sie nicht an die Zeit erinnert werden wollte, als sie ihren Vater noch als einen Heiligen sah, fand sie nun zu ihrer Überraschung heraus, dass sie gern Erinnerungen mit Claudia ausgetauscht hätte. Sie wusste nicht, ob sie sich an manche Dinge richtig erinnerte, und sie hätte sich gefreut, Claudias Version der Ereignisse zu hören.
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Unter’m Strich
“Liz. Gibt’s noch was?”
Claudia’s Ton war kühl. “Warum hat sie mich überhaupt angesprochen,” fragte Liz sich, “wenn sie sich offenbar nicht mit mir unterhalten will. Ist das eine komische Art des Heimzahlens? Dann ist sie in den vergangenen 12 Jahren nicht nennenswert gereift.”
“Ich kann mir vorstellen, dass du schon lange nicht mehr damit rechnest und dass du mittlerweile auch ohne die Bitte um Entschuldigung leben kannst. Und wenn ich sage, dass ich lange nicht an das letzte Mal gedacht habe, als wir uns gesehen haben, und besonders an die Umstände, wie dieses Treffen zu Ende gegangen ist, mache ich meine Sache bestimmt nicht besser. Aber trotzdem will ich dir sagen, dass es mir leid tut, wie ich mich damals aufgeführt habe. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen, dass ich dich so schändlich behandelt habe. Ich habe nur gute Erinnerungen an die Ferien, die ich auf eurem Hof verbracht habe, und du warst die beste Freundin, die ich als Kind hatte, und für eine lange Zeit, nachdem ich Hals über Kopf von dir weggerannt bin, hatte ich gar keine echten Freunde. Gerechte Strafe, schätze ich, nachdem ich dich habe fallen lassen wie ein kaputtes Spielzeug. Wie gesagt, damit stelle ich mich in deinem Ansehen bestimmt nicht wieder her, und ich will auch nicht, dass du dich gezwungen fühltst, mich von meine Schuld freizusprechen. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass ich nicht mehr die Diva bin, die vor 12 Jahren filmreif weggerannt ist. Ich hoffe, ich habe dich damals nicht zu tief verletzt.”
“Ok. Noch mehr?”
Hatte Liz wirklich gedacht, dass Claudia sich von ihrer Bitte um Entschuldigung beinflussen lassen würde, dass sie sich in die Arme schließen würden und den Rest des Abends damit verbringen, in Kindheitserinnerungen zu schwelgen? Unter’m Strich hatte sie nicht damit gerechnet, aber darauf gehofft. Obwohl sie erst vor ein paar Minuten zu Cheyenne gesagt hatte, dass sie nicht an die Zeit erinnert werden wollte, als sie ihren Vater noch als einen Heiligen sah, fand sie nun zu ihrer Überraschung heraus, dass sie gern Erinnerungen mit Claudia ausgetauscht hätte. Sie wusste nicht, ob sie sich an manche Dinge richtig erinnerte, und sie hätte sich gefreut, Claudias Version der Ereignisse zu hören.
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