Mundwinkel “Ich mach dir eine Kartoffelsuppe, wenn wir zu Hause sind,” sagte Henry, obwohl er sich nicht sicher war, dass Liz ihm zuhörte. Sie hatte diesen Gesichtsausdruck, der normalerweise bedeutete, dass sie weit weg in Gedanken war. Aber er redete weiter und hoffte, dass seine Stimme sie beruhigte, wenn schon seine Worte nicht diese Wirkung hatten.
“Kartoffelsuppe ist comfort food, weißt du, sie macht, dass du dich nicht mehr ganz so schrecklich fühlst. Natürlich weiß ich nicht, wie schrecklich du dich fühlst, aber wenn dein Aussehen ein Indiz für dein Befinden ist, dann kann das nicht gut sein. Du siehst aus, als hättest du seit Jahren nicht mehr gut geschlafen. Wenn ich irgendwas tun kann, außer comfort food zubereiten, dann sag’s mir. Ich kann dich echt nicht leiden sehen, Prinzessin.”
Bildete er sich das ein, oder hoben sich Liz’ Mundwinkel tatsächlich um ein winiges Stück an. Er würde nicht soweit gehen, es als Lächeln zu bezeichnen, aber für einen Augenblick sah es so aus, als zeigten sie nicht ganz so weit nach unten. Das war nicht viel, aber es war immerhin ein Anfang. Er musste mit dem arbeiten, was er kriegen konnte.
Er hatte schon wieder Glück, er fand einen Parkplatz direkt vor seiner Haustür. Liz bewegte sich nicht, also hob er sie aus dem Auto und trug sie die Treppe hinauf bis in seine Dachgeschosswohnung. Er hatte Liz gerade auf der Couch abgesetzt, als Cheyenne durch die offene Wohnungstür rannte und sich neben Liz aufs Sofa fallen ließ.
“Liz, Süße, du hast mir echt den Schreck des Jahrhunderts eingejagt. Da quatsche ich zwei Minuten mit Rick, und du verschwindest spurlos. Was hast du gemacht, dich wegbeamen lassen?”
“Gerannt. Ich hatte den unbändigen Drang zu rennen. Aber du hast keine zwei, sondern mindestens zehn Minuten mit Rick geredet. Oder besser gesagt geflirtet. Und komm mir nicht damit, dass ich mir das eingebildet hätte - ich war geschockt, aber ich bin nicht blind. Die Luft zwischen euch knistert so stark, dass sich einem die Nackenhaare aufstellen.”
Dieses Mal bildete Henry sich nicht ein, dass ein minimales Lächeln über Liz’ Gesicht huschte. Nur ganz kurz, und wenn er geblinzelt hätte in dem Moment, dann hätte er es verpasst. Definitv Material, mit dem er arbeiten konnte.
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Mundwinkel
“Ich mach dir eine Kartoffelsuppe, wenn wir zu Hause sind,” sagte Henry, obwohl er sich nicht sicher war, dass Liz ihm zuhörte. Sie hatte diesen Gesichtsausdruck, der normalerweise bedeutete, dass sie weit weg in Gedanken war. Aber er redete weiter und hoffte, dass seine Stimme sie beruhigte, wenn schon seine Worte nicht diese Wirkung hatten.
“Kartoffelsuppe ist comfort food, weißt du, sie macht, dass du dich nicht mehr ganz so schrecklich fühlst. Natürlich weiß ich nicht, wie schrecklich du dich fühlst, aber wenn dein Aussehen ein Indiz für dein Befinden ist, dann kann das nicht gut sein. Du siehst aus, als hättest du seit Jahren nicht mehr gut geschlafen. Wenn ich irgendwas tun kann, außer comfort food zubereiten, dann sag’s mir. Ich kann dich echt nicht leiden sehen, Prinzessin.”
Bildete er sich das ein, oder hoben sich Liz’ Mundwinkel tatsächlich um ein winiges Stück an. Er würde nicht soweit gehen, es als Lächeln zu bezeichnen, aber für einen Augenblick sah es so aus, als zeigten sie nicht ganz so weit nach unten. Das war nicht viel, aber es war immerhin ein Anfang. Er musste mit dem arbeiten, was er kriegen konnte.
Er hatte schon wieder Glück, er fand einen Parkplatz direkt vor seiner Haustür. Liz bewegte sich nicht, also hob er sie aus dem Auto und trug sie die Treppe hinauf bis in seine Dachgeschosswohnung. Er hatte Liz gerade auf der Couch abgesetzt, als Cheyenne durch die offene Wohnungstür rannte und sich neben Liz aufs Sofa fallen ließ.
“Liz, Süße, du hast mir echt den Schreck des Jahrhunderts eingejagt. Da quatsche ich zwei Minuten mit Rick, und du verschwindest spurlos. Was hast du gemacht, dich wegbeamen lassen?”
“Gerannt. Ich hatte den unbändigen Drang zu rennen. Aber du hast keine zwei, sondern mindestens zehn Minuten mit Rick geredet. Oder besser gesagt geflirtet. Und komm mir nicht damit, dass ich mir das eingebildet hätte - ich war geschockt, aber ich bin nicht blind. Die Luft zwischen euch knistert so stark, dass sich einem die Nackenhaare aufstellen.”
Dieses Mal bildete Henry sich nicht ein, dass ein minimales Lächeln über Liz’ Gesicht huschte. Nur ganz kurz, und wenn er geblinzelt hätte in dem Moment, dann hätte er es verpasst. Definitv Material, mit dem er arbeiten konnte.
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