Teezeremonie Cheyenne erzählt in epischer breiter von der Teezeremonie, an der sie in Osaka teilgenommen hat. Ich kann nicht sagen, dass mich das besonders interessiert. Mag sein, dass grüner Tee das beste ist seit der Entdeckung von Vitamin C, aber ich find das Zeug widerlich. Schmeckt im besten Fall nach nix, aber meistens eigentlich bitter und die Farbe oft auch eher pissgelb als grün. Definitely not my cup of tea - ich bevorzuge da schwarzen Tee mit Milch und Gurkensandwiches. Ich langweile mich ohne Ende, aber Henry hat immer noch eine weitere Frage, und die beiden schwärmen sich gegenseitig von den Vorzügen des grünen Tees vor. Wenn wir das Spiel mit Champagner spielen würden, wäre ich sofort mit Begeisterung dabei. So komme ich mir ausgeschlossen vor. Dummerweise ist der Rest der Partygäste nicht interessanter.
Im Gegenteil, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich annehmen, dass meine Mutter bei der Gästeliste ihre Finger im Spiel hatte. Ich muss Savanne bei Gelegeneheit mal fragen, am Ende hat sie sich wirklich Rat von meiner Mutter geholt. Ein Langeweiler neben dem nächsten, und auch die Gesprächsthemen haben erschreckend viel gemeinsam mit dem Themen bei den Cocktailparties bei uns zu Hause. Sollte sie meine Mutter konsultiert haben, muss ich ihr dringend davon abraten, sich in Partyfragen auf sie zu verlassen. Ich kann nicht die einzige sein, die die Cocktailparties meiner Mutter zum Einschlafen findet.
Keiner weiß so recht, warum Savanna diese Party feiert, wenn man die Veranstaltung überhaupt Party nennen kann. Sie hat einfach eine Menge seltsamer Leute eingeladen, und Cheyenne, Henry und mich. Ja, Henry ist tatsächlich eingeladen, den habe ich nicht ungefragt mitgeschleppt. Irgendwas stimmt mit Savanna nicht, sie hat auch schon seit einer Ewigkeit nichts mehr gegen Henry gesagt. Das mag aber daran liegen, dass ich Savanna seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen habe. Nicht mal telefoniert, sie sagt zwar immer, sie ruft gleich zurück, wenn ich sie mal erwischen, aber das tut sie dann doch nicht.
Cheyenne vermutet einen Mysteryman hinter Savannas komischem Benehmen, aber der ist nicht eingeladen. Oder Savanna und Mr. Mystery tun so, als wären sie nichts weiter als oberflächliche Bekannte. Denn das ist es, was die anderen Partygäste sind. Die Hälfte von denen habe ich noch nie gesehen, die andere Hälfte will ich nicht sehen. Und als ich mich wieder zu Cheyenne und Henry wende, reden die immer noch über geschäumtes Teepulver. Ich will nach Hause.
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Teezeremonie
Cheyenne erzählt in epischer breiter von der Teezeremonie, an der sie in Osaka teilgenommen hat. Ich kann nicht sagen, dass mich das besonders interessiert. Mag sein, dass grüner Tee das beste ist seit der Entdeckung von Vitamin C, aber ich find das Zeug widerlich. Schmeckt im besten Fall nach nix, aber meistens eigentlich bitter und die Farbe oft auch eher pissgelb als grün. Definitely not my cup of tea - ich bevorzuge da schwarzen Tee mit Milch und Gurkensandwiches. Ich langweile mich ohne Ende, aber Henry hat immer noch eine weitere Frage, und die beiden schwärmen sich gegenseitig von den Vorzügen des grünen Tees vor. Wenn wir das Spiel mit Champagner spielen würden, wäre ich sofort mit Begeisterung dabei. So komme ich mir ausgeschlossen vor. Dummerweise ist der Rest der Partygäste nicht interessanter.
Im Gegenteil, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich annehmen, dass meine Mutter bei der Gästeliste ihre Finger im Spiel hatte. Ich muss Savanne bei Gelegeneheit mal fragen, am Ende hat sie sich wirklich Rat von meiner Mutter geholt. Ein Langeweiler neben dem nächsten, und auch die Gesprächsthemen haben erschreckend viel gemeinsam mit dem Themen bei den Cocktailparties bei uns zu Hause. Sollte sie meine Mutter konsultiert haben, muss ich ihr dringend davon abraten, sich in Partyfragen auf sie zu verlassen. Ich kann nicht die einzige sein, die die Cocktailparties meiner Mutter zum Einschlafen findet.
Keiner weiß so recht, warum Savanna diese Party feiert, wenn man die Veranstaltung überhaupt Party nennen kann. Sie hat einfach eine Menge seltsamer Leute eingeladen, und Cheyenne, Henry und mich. Ja, Henry ist tatsächlich eingeladen, den habe ich nicht ungefragt mitgeschleppt. Irgendwas stimmt mit Savanna nicht, sie hat auch schon seit einer Ewigkeit nichts mehr gegen Henry gesagt. Das mag aber daran liegen, dass ich Savanna seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen habe. Nicht mal telefoniert, sie sagt zwar immer, sie ruft gleich zurück, wenn ich sie mal erwischen, aber das tut sie dann doch nicht.
Cheyenne vermutet einen Mysteryman hinter Savannas komischem Benehmen, aber der ist nicht eingeladen. Oder Savanna und Mr. Mystery tun so, als wären sie nichts weiter als oberflächliche Bekannte. Denn das ist es, was die anderen Partygäste sind. Die Hälfte von denen habe ich noch nie gesehen, die andere Hälfte will ich nicht sehen. Und als ich mich wieder zu Cheyenne und Henry wende, reden die immer noch über geschäumtes Teepulver. Ich will nach Hause.
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