Das braucht kein Mensch “Das ist das allerletzte. Das braucht kein Mensch, und ich brauch sowas schon gar nicht. Was fällt dem eigentlich ein?”
Liz erntete ein paar komische Blicke von der Putzfrau und der Haushälterin, aber das merkte sie nicht mal. Sie stürmte aus dem Arbeitszimmer ihres Vaters in die Garage. Sie würde den Porsche nehmen, egal, was er sagte.
Liz hatte sich darauf gefreut, sich mit ihrem Vater zu treffen. Sie war überrascht gewesen, als er sie morgens angerufen und sie gebeten hatte, sich am Nachmittag mit ihm zu treffen. Jetzt muss ich schon einen Termin machen, damit ich meinen eigenen Vater sehen kann, hatte sie gescherzt. Aber sie hatte keine Ahnung, dass ihr Vater den Termin als solchen betrachtete. Er wollte nicht in erster Linie seine Tochter sehen, sondern er wollte seine familiären Ausgaben reduzieren. Und die beste Idee, die ihm in dieser Hinsicht gekomme war, war Liz zu sagen, dass sie sich bezahlte Arbeit suchen sollte und Miete zahlen - oder er würde sie vor die Tür setzen. Das war lächerlich.
“Ich? Arbeiten? Das kann nicht dein Ernst sein.”
“Das ist mein Ernst. Oder du heiratest endlich und liegst in Zukunft deinem Ehemann auf der Tasche. Der kann sich danach nicht beschweren, er hätte keine Wahl gehabt.”
“Was soll das denn heißen?”
“Elisabeth, du hast eine teure Universitätsausbildung genossen, und du hast seit einem Dreivierteljahr deinen Abschluss, ohne, dass du auch nur den Versuch gemacht hättest, aus deiner Ausbildung Kapital zu schlagen. Nimm dir ein Beispiel an deiner Freundin Savanna - die hat hart für ihre Ausbildung gearbeitet, und jetzt macht sie das meiste daraus. Ich wünschte, du würdest dir ein wenig von ihrem Geschäftssinn abschauen.”
“Savanna hat auch keine andere Wahl, als arbeiten zu gehen.”
“Du hast auch keine andere Wahl mehr. Es sei denn, du möchtest unter eine Brücke ziehen.”
“Soll das heißen, du möchtest, dass deine Tochter den ganzen Tag und die halbe Nacht damit verbringt, unverschämten Kunden in den Arsch zu kriechen, damit der nächste große Auftrag sichergestellt ist. Willst du, dass ich mir derart erniedrige?”
“Ich möchte, dass du Verantwortung für dein eigenes Leben übernimmst. Wenn das heißt, dass du dich am Anfang erniedrigen musst, ist as wohl der Preis, den du zahlen musst.”
“Das ist ja wohl das allerletzte.”
Mit diesen Worten war sie davongerannt, mit dem brennenden Wunsch, den Porsche bis ans Limit zu treten.
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Das braucht kein Mensch
“Das ist das allerletzte. Das braucht kein Mensch, und ich brauch sowas schon gar nicht. Was fällt dem eigentlich ein?”
Liz erntete ein paar komische Blicke von der Putzfrau und der Haushälterin, aber das merkte sie nicht mal. Sie stürmte aus dem Arbeitszimmer ihres Vaters in die Garage. Sie würde den Porsche nehmen, egal, was er sagte.
Liz hatte sich darauf gefreut, sich mit ihrem Vater zu treffen. Sie war überrascht gewesen, als er sie morgens angerufen und sie gebeten hatte, sich am Nachmittag mit ihm zu treffen. Jetzt muss ich schon einen Termin machen, damit ich meinen eigenen Vater sehen kann, hatte sie gescherzt. Aber sie hatte keine Ahnung, dass ihr Vater den Termin als solchen betrachtete. Er wollte nicht in erster Linie seine Tochter sehen, sondern er wollte seine familiären Ausgaben reduzieren. Und die beste Idee, die ihm in dieser Hinsicht gekomme war, war Liz zu sagen, dass sie sich bezahlte Arbeit suchen sollte und Miete zahlen - oder er würde sie vor die Tür setzen. Das war lächerlich.
“Ich? Arbeiten? Das kann nicht dein Ernst sein.”
“Das ist mein Ernst. Oder du heiratest endlich und liegst in Zukunft deinem Ehemann auf der Tasche. Der kann sich danach nicht beschweren, er hätte keine Wahl gehabt.”
“Was soll das denn heißen?”
“Elisabeth, du hast eine teure Universitätsausbildung genossen, und du hast seit einem Dreivierteljahr deinen Abschluss, ohne, dass du auch nur den Versuch gemacht hättest, aus deiner Ausbildung Kapital zu schlagen. Nimm dir ein Beispiel an deiner Freundin Savanna - die hat hart für ihre Ausbildung gearbeitet, und jetzt macht sie das meiste daraus. Ich wünschte, du würdest dir ein wenig von ihrem Geschäftssinn abschauen.”
“Savanna hat auch keine andere Wahl, als arbeiten zu gehen.”
“Du hast auch keine andere Wahl mehr. Es sei denn, du möchtest unter eine Brücke ziehen.”
“Soll das heißen, du möchtest, dass deine Tochter den ganzen Tag und die halbe Nacht damit verbringt, unverschämten Kunden in den Arsch zu kriechen, damit der nächste große Auftrag sichergestellt ist. Willst du, dass ich mir derart erniedrige?”
“Ich möchte, dass du Verantwortung für dein eigenes Leben übernimmst. Wenn das heißt, dass du dich am Anfang erniedrigen musst, ist as wohl der Preis, den du zahlen musst.”
“Das ist ja wohl das allerletzte.”
Mit diesen Worten war sie davongerannt, mit dem brennenden Wunsch, den Porsche bis ans Limit zu treten.
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