Sunday, August 20, 2006

Nachbarn aus der Hölle

Neighbours from Hell

Labels:

1 Comments:

Blogger sonyca said...

Nachbarn aus der Hölle
Liz wollte gerade auf die Terasse gehen, um ihrer Mutter keinen Grund zu geben, sich darüber zu beschweren, dass Liz sie immer warten ließ, als ihr Telefon klingelte. Cheyenne - die würde sie auf später vertrösten müssen.

“Hi, Sweetie, ich bin auf dem Weg zum Flughafen und hab eigentlich keine Zeit zum telefonieren, aber ich muss mich mal schnell auskotzen. Meine Nachbarn aus der Hölle haben jetzt endgültig ihre Tarnung fallen gelassen und sich als Teufelswerkzeug geoutet. Ich halt das echt nicht mehr aus, die treiben mich in den Wahnsinn. Eben hatte ich einen Anruf von ihr, weil ...”

“Sorry, Cheyenne, ich kann gerade wirklich nicht telefonieren, meine Mutter wartet auf mich. Aber ich habe einen Vorschlag, über den du nachdenken kannst: Ich habe beschlossen, dass ich hier raus muss. Wir könnten uns zusammen eine Wohnung suchen, wiet weg von deinen höllischen Nachbarn. Kannst mir sagen, was du davon hältst, wenn du wieder gelandet bist. Ok?”

“Liz! Das ist eine Spitzenidee! Da muss ich nicht gar nicht weiter nachdenken, fang schon mal an, nach was passendem zu suchen. Oh, ich hab gewusst, dass ich unbedingt nochmal mit dir sprechen muss, damit ich nicht gleich arglosen Passagieren die Coke über den Kopf schütte. Ich muss auflegen, sonst verpass ich meine Ausfahrt. Bis dann.”

Liz kam gleichzeitig mit ihrer Mutter auf die Terasse. Cheyennes Anruf hatte es ihr zwar genommen, vor ihrer Mutter am Tisch zu sitzen, aber auf der anderen Seite hatte Liz jetzt einen Plan für den Auszug. Sie hatte den ganzen Nachmittag damit verbracht, sich halbwegs vernünftige Erklärungen für ihren Wunsch auszuziehen zurechtgelegt, aber sie wusste auch, dass sie die vielleicht ihrer Mutter verkaufen könnte, vor ihrem Vater aber würde keine davon bestehen können. Wenn sie Cheyenne als Mitbewohnerin ins Spiel bringen würde, könnte sie sich sicher sein, dass ihre Eltern dagegen nichts sagen würden. Cheyennes Haltung zum Arbeiten gefiel vor allem Liz’ Vater, ihre Bereitschaft, auch mit dem langweiligsten Gast Smalltalk zu halten, ihrer Mutter. Es war kein Geheimnis, dass Liz’ Vater sich wünschte, seine Tochter würde Cheyennes Arbeitseinstellung teilen. Denn Cheyenne hatte nicht nur ein Minivermögen von ihren Großeltern geerbt, sie hätte auch die Frau des reichsten Unternehmers in der Gegend werden können, und hätte sich nie wieder die Hände schmutzig machen müssen. Aber sie hatte es vorgezogen, weiterzuarbeiten und unabhängig zu sein, auch wenn das bedeutete, dass sie unhöflichen Flugpassagieren mit einem Lächeln Getränke servieren musste.

“Ich liebe meine Job, auch wenn sich das ab und zu anders abläuft. Wenn ich den ganzen Tag nichts anderes zu tun hätte, als am Pool zu liegen, hätten sie mich sicher nach einem Jahr mit dem Gesicht nach unten aus demselben gefischt. Außerdem kann ich meinen Beinahe-Gatten heute nicht mehr ertragen, wenn ich ihn auf Parties treffe, deshalb bin ich immer nochnach wie vor davon überzeugt, mich richtig entschieden zu haben,” erzählte Cheyenne jedem, der sie auf ihre verpasste Chance ansprache.

1:13 PM  

Post a Comment

<< Home