Mal schnell Zigaretten holen “Ich weiß auch einfach nicht mehr, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Gestern abend, als er nach dem Essen aufstand und ankündigten, dass er für zwei Stunden in die Firma fährt, hatte ich das Gefühl, er würde gerade erklären, er wollte mal schnell Zigaretten holen. Ich bin ihm hinterhergefahren eine halbe Stunde später, und in seinem Büro war tatsächlich Licht an. Das heißt ja nur noch nicht, dass er da auch gearbeitet hat. Jedesmal, wenn er abends alleine aus dem Haus geht, frage ich mich, ob er dieses Mal nicht auf dem Weg zum Privatjet ist, mit dem er sich zusammen mit seiner Geliebte in die Karibik absetzt.”
“Ich hab dir schonmal gesagt, dass ich nicht glaube, dass dein Vater dich und deine Mutter verlassen wird. Er kommt mir vor wie ein Mann, der stolz auf das Leben ist, dass er sich aufgebaut hat. Das wird er nicht für eine Geliebte aufgeben, die wahrscheinlich seine Tochter sein könnte, und irgendwo am anderen Ende der Welt von vorn anfangen. Dafür ist er nicht der Typ, Liz. Deswegen musst du dich nicht verrückt machen.”
“Ach verdammt, du hast ja recht, aber ich kann nichts gegen die Szenarien machen, die sich in meinem Kopf abspielen, sobald mein Vater verschwindet. Ich komme mir so verlassen vor, von ihm im Stich gelassen. Und verarscht. Er hat immer gepredigt, dass es nichts wichtigeres gibt als die Familie, Werte, harte Arbeit. Aber Worte und Taten haben ja selten was miteinander zu tun.”
“Hast du Cheyenne endlich erzählt, was dich so fertig macht? Sie macht sich Sorgen, und sie versteht nicht, warum du dich so seltsam verhältst. Ich hätte ihr fast von dem Telefonat erzählt, aber dann hab ich mir gedacht, dass du ihr schon selbst erklären musst, was dich auffrisst.”
“Wir haben uns seit dem Abend in der Seebar nicht mehr gesehen, weil sie mal wieder die ganze Woche unterwegs ist. Am Sonntag vormittag sind wir zum Brunchen verabredet. Dafür war Savanna eigentlich auch eingeplant, aber die hat abgesagt. Ich will nicht, dass Savanna von der Sache erfährt, die arbeitet immerhin für meinen Vater, da kann ich nicht einschätzen, auf wessen Seite sie sich stellen würde. Und wir haben in letzter Zeit oft genug gestritten über die Männer in meinem Leben.”
“Ja, ich mag Savanna auch nicht. Es ist schwer zu glauben, dass sie Cheyennes Zwillingsschwester ist, und ich würde es nicht glauben, wenn sie sich nicht so ähnlich sähen.”
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Mal schnell Zigaretten holen
“Ich weiß auch einfach nicht mehr, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Gestern abend, als er nach dem Essen aufstand und ankündigten, dass er für zwei Stunden in die Firma fährt, hatte ich das Gefühl, er würde gerade erklären, er wollte mal schnell Zigaretten holen. Ich bin ihm hinterhergefahren eine halbe Stunde später, und in seinem Büro war tatsächlich Licht an. Das heißt ja nur noch nicht, dass er da auch gearbeitet hat. Jedesmal, wenn er abends alleine aus dem Haus geht, frage ich mich, ob er dieses Mal nicht auf dem Weg zum Privatjet ist, mit dem er sich zusammen mit seiner Geliebte in die Karibik absetzt.”
“Ich hab dir schonmal gesagt, dass ich nicht glaube, dass dein Vater dich und deine Mutter verlassen wird. Er kommt mir vor wie ein Mann, der stolz auf das Leben ist, dass er sich aufgebaut hat. Das wird er nicht für eine Geliebte aufgeben, die wahrscheinlich seine Tochter sein könnte, und irgendwo am anderen Ende der Welt von vorn anfangen. Dafür ist er nicht der Typ, Liz. Deswegen musst du dich nicht verrückt machen.”
“Ach verdammt, du hast ja recht, aber ich kann nichts gegen die Szenarien machen, die sich in meinem Kopf abspielen, sobald mein Vater verschwindet. Ich komme mir so verlassen vor, von ihm im Stich gelassen. Und verarscht. Er hat immer gepredigt, dass es nichts wichtigeres gibt als die Familie, Werte, harte Arbeit. Aber Worte und Taten haben ja selten was miteinander zu tun.”
“Hast du Cheyenne endlich erzählt, was dich so fertig macht? Sie macht sich Sorgen, und sie versteht nicht, warum du dich so seltsam verhältst. Ich hätte ihr fast von dem Telefonat erzählt, aber dann hab ich mir gedacht, dass du ihr schon selbst erklären musst, was dich auffrisst.”
“Wir haben uns seit dem Abend in der Seebar nicht mehr gesehen, weil sie mal wieder die ganze Woche unterwegs ist. Am Sonntag vormittag sind wir zum Brunchen verabredet. Dafür war Savanna eigentlich auch eingeplant, aber die hat abgesagt. Ich will nicht, dass Savanna von der Sache erfährt, die arbeitet immerhin für meinen Vater, da kann ich nicht einschätzen, auf wessen Seite sie sich stellen würde. Und wir haben in letzter Zeit oft genug gestritten über die Männer in meinem Leben.”
“Ja, ich mag Savanna auch nicht. Es ist schwer zu glauben, dass sie Cheyennes Zwillingsschwester ist, und ich würde es nicht glauben, wenn sie sich nicht so ähnlich sähen.”
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