Und einmal, “Sogar die Verrückten sind durchgeknallter. Auf der Brooklyn Bridge habe ich einmal einen Radfahrer gesehen, der darauf bestanden hat, dass am Tag zuvor die Radfahrer auf der anderen Seite gefahren sind und deswegen die Fußgänger umgefahren hat. Und einmal, montags im East Village in meinem Lieblings-Starbucks, kam nachmittags um 14.37 Uhr ein Typ rein, der sich auf den Tisch rechts neben dem Eingang gestellt hat - egal, ob der besetzt war oder nicht - und fünf Minuten eine Predigt gehalten hat in einer Sprache, die keiner je verstanden hat. Das hat der einmal pro Woche gemacht, haben sie mir erzählt, immer montags, 14.37. Total durchgeknallt. Hier siehst du sowas nicht.” Cheyenne lachte, fast so, als wäre sie auf Flirten eingestellt.
“Ja, New York ist einfach mit nichts vergleichbar. Manchmal denke ich, ich hätte dort bleiben sollen, die kulinarische Szene ist da viel offener für Innovationen.”
Liz stand hinter der Säule neben dem Tisch, an dem Cheyenne mit Henry saß. Liz war mit Cheyenne verabredet, aber sie würde sich bei der nächsten Gelegenheit hinausschleichen. Cheyenne wusste genau, dass sie Henry nicht sehen wollte - dafür würde Liz ihre Freundin später zur Rede stellen.
Als Liz um die Säule herum spähen wollte, um zu schauen, ob sie ungesehen verschwinden konnte, stand Henry direkt vor ihr.
“Als Detektivin wirst du nicht viel Erfolg haben. Ich hoffe, du hattest das nicht als professionelle Laufbahn in Betracht gezogen.”
Henrys Stimme klang nicht so spöttisch wie sonst. Er klang erschöpft, er sah auch müde aus. Die Doppelbelastung schien ihm nun doch zuviel zu werden. Liz musste ihre Hand mit aller Willenskraft unter Kontrolle halten, um sie nicht über Henrys Wange streichen zu lassen.
“Willst du dich nicht endlich setzen? Mach Cheyenne keine Vorwürfe, ich habe sie darum gebeten, dich hierher zu locken. Und ich will nicht stundenlang mit dir diskutieren, was los ist. Ich will dir nur persönlich sagen, dass ich zum Ende des Monats bei deinen Eltern gekündigt habe. Du musst mir also nur noch knapp drei Wochen aus dem Weg gehen, dann kannst du dich zu Hause wieder frei bewegen. Tut mir leid für die Unannehmlichkeiten, die dir meine Anwesenheit bereitet. Danke für die Alibieinladung, Cheyenne. Und die Einladung zum Essen steht, ruf mich an, wenn du mal wieder verhungerst.”
Als Henry außer Hörweite war, atmete Cheyenne hörbar aus und schüttelte den Kopf.
“Ich kann nicht glauben, dass du Henry gehen lässt. Das ist der beste Kerl, mit dem du je was hattest. Du bis auch durchgeknallt, oder?”
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Und einmal,
“Sogar die Verrückten sind durchgeknallter. Auf der Brooklyn Bridge habe ich einmal einen Radfahrer gesehen, der darauf bestanden hat, dass am Tag zuvor die Radfahrer auf der anderen Seite gefahren sind und deswegen die Fußgänger umgefahren hat. Und einmal, montags im East Village in meinem Lieblings-Starbucks, kam nachmittags um 14.37 Uhr ein Typ rein, der sich auf den Tisch rechts neben dem Eingang gestellt hat - egal, ob der besetzt war oder nicht - und fünf Minuten eine Predigt gehalten hat in einer Sprache, die keiner je verstanden hat. Das hat der einmal pro Woche gemacht, haben sie mir erzählt, immer montags, 14.37. Total durchgeknallt. Hier siehst du sowas nicht.” Cheyenne lachte, fast so, als wäre sie auf Flirten eingestellt.
“Ja, New York ist einfach mit nichts vergleichbar. Manchmal denke ich, ich hätte dort bleiben sollen, die kulinarische Szene ist da viel offener für Innovationen.”
Liz stand hinter der Säule neben dem Tisch, an dem Cheyenne mit Henry saß. Liz war mit Cheyenne verabredet, aber sie würde sich bei der nächsten Gelegenheit hinausschleichen. Cheyenne wusste genau, dass sie Henry nicht sehen wollte - dafür würde Liz ihre Freundin später zur Rede stellen.
Als Liz um die Säule herum spähen wollte, um zu schauen, ob sie ungesehen verschwinden konnte, stand Henry direkt vor ihr.
“Als Detektivin wirst du nicht viel Erfolg haben. Ich hoffe, du hattest das nicht als professionelle Laufbahn in Betracht gezogen.”
Henrys Stimme klang nicht so spöttisch wie sonst. Er klang erschöpft, er sah auch müde aus. Die Doppelbelastung schien ihm nun doch zuviel zu werden. Liz musste ihre Hand mit aller Willenskraft unter Kontrolle halten, um sie nicht über Henrys Wange streichen zu lassen.
“Willst du dich nicht endlich setzen? Mach Cheyenne keine Vorwürfe, ich habe sie darum gebeten, dich hierher zu locken. Und ich will nicht stundenlang mit dir diskutieren, was los ist. Ich will dir nur persönlich sagen, dass ich zum Ende des Monats bei deinen Eltern gekündigt habe. Du musst mir also nur noch knapp drei Wochen aus dem Weg gehen, dann kannst du dich zu Hause wieder frei bewegen. Tut mir leid für die Unannehmlichkeiten, die dir meine Anwesenheit bereitet. Danke für die Alibieinladung, Cheyenne. Und die Einladung zum Essen steht, ruf mich an, wenn du mal wieder verhungerst.”
Als Henry außer Hörweite war, atmete Cheyenne hörbar aus und schüttelte den Kopf.
“Ich kann nicht glauben, dass du Henry gehen lässt. Das ist der beste Kerl, mit dem du je was hattest. Du bis auch durchgeknallt, oder?”
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