Thursday, July 20, 2006

Geschlossene Gesellschaft

1 Comments:

Blogger sonyca said...

Geschlossene Gesellschaft
Für gewöhnlich feierten ihre Eltern ihre Feste in ihrem Haus - sonst wäre der Ballsaal gar nicht zu rechtfertigen gewesen. Deswegen war Liz überrascht, als ihr Mutter ihr mitteilte, dass sie sich am nächsten Samstag um 19 Uhr im teuersten Restaurant vor Ort einzufinden hätte. Ihre Eltern hätten nicht extra für sie eine Einladung drucken lassen, da ja bekannt war, dass Liz die Tochter war. Alle anderen würden ohne Einladung nicht herein gelassen werden, denn es handele sich um eine geschlossene Gesellschaft.

Liz hasste diese kurzfristigen Ankündigungen ihrer Mutter. Sie hatte eigentlich Pläne mit Henry am Samstag, weil der den Abend frei hatte. Jetzt verstand Liz auch, warum. Sie schlicht sich in die Küche und beobachtete Henry einen Moment dabei, wie er das Gemüse schnitt. Dann räusperte sie sich, um ihn nicht zu erschrecken.

Henry lächelte schief.

“Hallo Prinzessin.”

Gegen ihren Willen mochte Liz es, von ihm Prinzessin genannt zu werden.

“Ich muss dir für Samstag Abend absagen. Meine Eltern wollen mich zu irgend einer Veranstaltung schleifen. Die melden sich normalerweise nur zu Weihnachten, ich verstehe gar nicht, warum die jetzt schon aus der Versenkung auftauchen. Normalerweise tut es unserer Familie echt gut, wenn wir uns lange nicht sehen.”

“Na, dann muss ich wenigstens kein schlechtes Gewissen mehr haben, dass ich dir auch hätte absagen müssen. Meine Mutter hat das Chez Philippe für den Abend gemietet. Wahrscheinlich hat sie wieder irgendeinen Traumprinzen aufgetan, mit dem sie mich verkuppeln will, und weil es im Ballsaal nichts wird, probiert sie es jetzt mit Ortswechsel.”

6:27 PM  

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