Monday, July 10, 2006

Vorbei

1 Comments:

Blogger sonyca said...

Es ist vorbei.

Er ist schon lange weg, aber seine Worte stehen noch in Raum, dehnen sich aus, zerquetschen mich. Ich bin am Boden. So ganz in echt. Ich liege auf dem blanken Laminat, und von hier unten wird ganz deutlich, dass ich öfter putzen müsste. Wie kann ich jetzt ans Putzen denken? Naja, es wäre halt längst mal nötig gewesen. Kann ja sein, aber ich sterbe hier gerade an einem gebrochenen Herzen. Schon mal was von Schutzmechanismus gehört? Aber wenn du meinst, dann wird halt nicht geputzt.

Er hat meinen Verstand gleich mitgenommen, als er gegangen ist. Ich liege am Boden und führe Selbstgespräche über meine Schlampigkeit. Bekloppt. Völlig bekloppt. Das verrückteste ist aber, dass ich heute morgen noch gedacht habe, dass es vielleicht Zeit ist, ihn zu verlassen. Ich habe mir ausgemalt, wie es wohl wäre, ohne ihn aufzuwachen am Wochenende. Alleine in unsere Stammkneipe zu gehen und auf die Fragen der anderen üblichen Verdächtigen, wo ich ihn den gelassen hätte, zu antworten, dass ich es nicht wüsste. Eines unserer Lieder zu hören, sein Lieblingsgericht zu kochen und von der Erinnerung an die gute Zeit übermannt zu werden.

Doch die gute Zeit ist vorbei. Wir haben unsere Lieder lange nicht gehört, und ich kochte sein Lieblingsgericht aus Prinzip nicht mehr, weil er den Aufwand ja doch nicht zu schätzen wusste. Er hat das auch bemerkt, und er hat schneller die Konsequenz aus dieser Erkenntnis gezogen.

Vorbei. Da hilft nur nach vorne schauen.

11:39 PM  

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