Spaghettieis “Ich glaube, mittlerweile ist er über mich weg. Ich sehe ihn mindestens einmal im Monat, und ich habe nicht das Gefühl, dass er noch was für mich empfindet. Wir sind ganz gute Freunde, und dass wir mal was miteinander hatten kommt mir fast vor wie die Geschichte von einer anderen.”
“Aber Merla, du musst doch zugeben, dass es verkehrt ist, wenn ein Lehrer ein Verhältnis mit seiner Schülerin hat.”
“Prinzipiell schon. Aber er war ja nicht mehr mein Kunstlehrer, als die Sache angefangen hat, er musste mir also keine Noten mehr geben, und ich war 18. Er hat sich am Anfang auch gewehrt, was das Zeug hielt, aber er konnte nix dagegen machen, dass es zwischen uns geknistert hat wie die Luft kurz vor einem Gewitter. Und er war Single. Eine meiner Freundinnen damals hatte ne Affäre mit dem stellvertretenden Schulleiter, DAS war wirklich verkehrt.”
“Igitt. Da vergeht mir ja fast die Lust auf Spaghettieis, die ich eben beim Anblick der neuen Eisdiele da vorne verspürt habe.”
Merla atmet geräauschvoll aus.
“Du isst gern Spaghettieis? Siehste, nicht mal das weiß ich. Wir gehen da jetzt rein, und dann machen wir Lieblings- und Hasslisten. Das geht ja so nicht weiter!”
“Liste mache ich schon mal gerne. Hast du Schreibzeug dabei?”
“Meine liebe Schwester, ich bin Malerin. Es wäre fahrlässig von mir, das Haus ohne Skizzenbuch und Bleistift zu verlassen. Und Listen mag ich auch. Da haben wir sogar schon eine Gemeinsamkeit. Spaghettieis ist ja nicht so mein Ding, ich mag lieber Eiskaffee.”
Als sie auf die Gartenterasse des Eiscafés kommen, winkt ihr Lexi entgegen. Die sitzt an einem Tisch mit einem gutgekleideten Paar, und auch Lexi trägt andere Kleidung als im Wald.
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Spaghettieis
“Ich glaube, mittlerweile ist er über mich weg. Ich sehe ihn mindestens einmal im Monat, und ich habe nicht das Gefühl, dass er noch was für mich empfindet. Wir sind ganz gute Freunde, und dass wir mal was miteinander hatten kommt mir fast vor wie die Geschichte von einer anderen.”
“Aber Merla, du musst doch zugeben, dass es verkehrt ist, wenn ein Lehrer ein Verhältnis mit seiner Schülerin hat.”
“Prinzipiell schon. Aber er war ja nicht mehr mein Kunstlehrer, als die Sache angefangen hat, er musste mir also keine Noten mehr geben, und ich war 18. Er hat sich am Anfang auch gewehrt, was das Zeug hielt, aber er konnte nix dagegen machen, dass es zwischen uns geknistert hat wie die Luft kurz vor einem Gewitter. Und er war Single. Eine meiner Freundinnen damals hatte ne Affäre mit dem stellvertretenden Schulleiter, DAS war wirklich verkehrt.”
“Igitt. Da vergeht mir ja fast die Lust auf Spaghettieis, die ich eben beim Anblick der neuen Eisdiele da vorne verspürt habe.”
Merla atmet geräauschvoll aus.
“Du isst gern Spaghettieis? Siehste, nicht mal das weiß ich. Wir gehen da jetzt rein, und dann machen wir Lieblings- und Hasslisten. Das geht ja so nicht weiter!”
“Liste mache ich schon mal gerne. Hast du Schreibzeug dabei?”
“Meine liebe Schwester, ich bin Malerin. Es wäre fahrlässig von mir, das Haus ohne Skizzenbuch und Bleistift zu verlassen. Und Listen mag ich auch. Da haben wir sogar schon eine Gemeinsamkeit. Spaghettieis ist ja nicht so mein Ding, ich mag lieber Eiskaffee.”
Als sie auf die Gartenterasse des Eiscafés kommen, winkt ihr Lexi entgegen. Die sitzt an einem Tisch mit einem gutgekleideten Paar, und auch Lexi trägt andere Kleidung als im Wald.
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