Erbsen zählen Die Zeit ist knapp. Merla hat erstens angekündigt, dass sie am Wochenende wieder in den Wald ziehen wird, und außerdem will sie endlich zurück dorthin. Phil hat sich nicht mehr gemeldet, und das macht sie schon wieder unruhig. Doch sie hat keine Zeit, sich den Kopf über Phil zu zerbrechen, und was aus Phil und ihr wird.
Denn Merla hat sich fest vorgenommen, die Streitereien mit ihrer Schwester zu beenden. Die erste Hürde, die sie dafür nehmen muss, ist ihre Schwester dazu zu kriegen, ihr zuzuhören. Und zwar so, dass sie nicht aus Reflex allem widerspricht oder alles schlechtmacht, was Merla sagt. Wenn sie das hinkriegt, hat sie eigentlich schon gewonnen. Ob sie es hinkriegt, hängt auch davon ab, wie leid ihre Schwester den Krieg ist. Merla hofft, dass sie durch die Niederlage, die sie gerade erlitten hat, etwas empfänglicher für einen Waffenstillstand ist, aber die Niederlage kann auch das Gegenteil bewirkt haben. Wenn man die Vergangenheit als Hinweis nimmt, wird ihre Schwester in ihrem Hass nur angespornt, wenn Merla sie irgendwo übertrumpft.
“Kann ich mal kurz mit dir reden?”
Merla lehnt im Türrahmen. Die Tür ist zwar offen, aber sie will nicht einfach so reinspazieren, damit verbaut sie sich gleich die Chancen. Ihre Schwester sitzt am Schreibtisch, dreht sich mit ihrem Stuhl so, dass sie Merla sehen kann und sieht sie an. Merla bemerkt, dass sie nicht mehr so verachtend schaut wie letzten Abend.
“Weiß nicht, ob du das kannst, aber versuch es mal.”
“Musst du bei allem, was ich sage, Erbsen zählen? Und wenn du musst, warum?”
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Erbsen zählen
Die Zeit ist knapp. Merla hat erstens angekündigt, dass sie am Wochenende wieder in den Wald ziehen wird, und außerdem will sie endlich zurück dorthin. Phil hat sich nicht mehr gemeldet, und das macht sie schon wieder unruhig. Doch sie hat keine Zeit, sich den Kopf über Phil zu zerbrechen, und was aus Phil und ihr wird.
Denn Merla hat sich fest vorgenommen, die Streitereien mit ihrer Schwester zu beenden. Die erste Hürde, die sie dafür nehmen muss, ist ihre Schwester dazu zu kriegen, ihr zuzuhören. Und zwar so, dass sie nicht aus Reflex allem widerspricht oder alles schlechtmacht, was Merla sagt. Wenn sie das hinkriegt, hat sie eigentlich schon gewonnen. Ob sie es hinkriegt, hängt auch davon ab, wie leid ihre Schwester den Krieg ist. Merla hofft, dass sie durch die Niederlage, die sie gerade erlitten hat, etwas empfänglicher für einen Waffenstillstand ist, aber die Niederlage kann auch das Gegenteil bewirkt haben. Wenn man die Vergangenheit als Hinweis nimmt, wird ihre Schwester in ihrem Hass nur angespornt, wenn Merla sie irgendwo übertrumpft.
“Kann ich mal kurz mit dir reden?”
Merla lehnt im Türrahmen. Die Tür ist zwar offen, aber sie will nicht einfach so reinspazieren, damit verbaut sie sich gleich die Chancen. Ihre Schwester sitzt am Schreibtisch, dreht sich mit ihrem Stuhl so, dass sie Merla sehen kann und sieht sie an. Merla bemerkt, dass sie nicht mehr so verachtend schaut wie letzten Abend.
“Weiß nicht, ob du das kannst, aber versuch es mal.”
“Musst du bei allem, was ich sage, Erbsen zählen? Und wenn du musst, warum?”
Ihre Schwester sieht sie verwundert an.
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