Man kann sagen, dass ich ein Talent für den falschen Moment habe. Dass ich, zum Beispiel, meiner Chefin gesagt habe, dass ihre Sozialkompetenz von jeder Dreijährigen übertroffen wird, als sie mich gerade vor versammelter Mannschaft loben wollte, wahr ungeschickt. Das Lob fiel entsprechend frostig aus. Ich stehe mitten im Fluss. Meinen Trekkingrucksack balanciere ich auf dem Kopf, damit ich was Trockenes zum Wechseln habe. Viktor hat mich von Bord geworfen und vage nach Westen gezeigt. Da sei ein Außenposten der Zivilisation, hat er gesagt. Dann ist er mit dem Floß weiter flussabwärts geschippert. Jetzt kann ich schon hören, wie mir die Leute erzählen, dass ich vielleicht mal hätte nachdenken sollen, bevor ich mich von Viktor trenne. Während des Urlaubs, den wir auf deinen Zweipersonenfloß verbringen wollten. Aber das habe ich ja getan. Ich hatte seit 5 Tagen sonst nichts zu tun, weil man auf diesem verdammten Floß nichts machen kann. Ich hätte gerne mal angelegt und mir ein wenig die Beine vertreten, aber Viktor wollte das nicht. Der Sinn der Sache sei ja schließlich, dass wir unsere Bindung festigen wollten, und das ginge nicht, wenn ich alleine im Wald verschwände. Naja, die Sache ist nach hinten losgegangen. Mit jemandem wie Viktor möchte ich gar nichts festigen, schon gar keine Bindung. Und was der Rest der Welt mir auch vorwerfen mag, ich hätte es nicht noch 5 Tage auf dem Ding ausgehalten. Dann steh' ich lieber im Fluss und überlege, wie es jetzt weitergeht.
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Man kann sagen, dass ich ein Talent für den falschen Moment habe.
Dass ich, zum Beispiel, meiner Chefin gesagt habe, dass ihre Sozialkompetenz von jeder Dreijährigen übertroffen wird, als sie mich gerade vor versammelter Mannschaft loben wollte, wahr ungeschickt. Das Lob fiel entsprechend frostig aus.
Ich stehe mitten im Fluss. Meinen Trekkingrucksack balanciere ich auf dem Kopf, damit ich was Trockenes zum Wechseln habe. Viktor hat mich von Bord geworfen und vage nach Westen gezeigt. Da sei ein Außenposten der Zivilisation, hat er gesagt. Dann ist er mit dem Floß weiter flussabwärts geschippert. Jetzt kann ich schon hören, wie mir die Leute erzählen, dass ich vielleicht mal hätte nachdenken sollen, bevor ich mich von Viktor trenne. Während des Urlaubs, den wir auf deinen Zweipersonenfloß verbringen wollten. Aber das habe ich ja getan. Ich hatte seit 5 Tagen sonst nichts zu tun, weil man auf diesem verdammten Floß nichts machen kann. Ich hätte gerne mal angelegt und mir ein wenig die Beine vertreten, aber Viktor wollte das nicht. Der Sinn der Sache sei ja schließlich, dass wir unsere Bindung festigen wollten, und das ginge nicht, wenn ich alleine im Wald verschwände. Naja, die Sache ist nach hinten losgegangen. Mit jemandem wie Viktor möchte ich gar nichts festigen, schon gar keine Bindung. Und was der Rest der Welt mir auch vorwerfen mag, ich hätte es nicht noch 5 Tage auf dem Ding ausgehalten. Dann steh' ich lieber im Fluss und überlege, wie es jetzt weitergeht.
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