Friday, March 17, 2006

Kleeblatt

1 Comments:

Blogger sonyca said...

Ich hab nie zu den Leuten gehört, die ihr Glück an Pfennige auf der Straße oder zerbrochenes Porzellan hängen. Wenn meine Lieblingstasse kaputtgeht, ist das für mich kein Glück. Deswegen konnte ich mit Kleeblättern lange nichts anfangen. Kann ja sein, dass es Glück bedeutete, ein vierblättriges Kleeblatt zu finden, aber hatte sich das Glück mit dem Fund nicht bereits erschöpft?

Mein Verhältnis zu Kleeblättern hat sich geändert, als mich die akademische Auslandsstelle nach Cork schickte. Darüber war ich gar nicht glücklich, weil ich wirklich unbedingt nach London wollte. Aber da gab es nur wenige Plätze, und das Losglück blieb mir versagt. Ich hatte keine Alternativen angegeben, also steckten sie mich nach Cork, weil da vermutlich keiner hinwollte. Dass das ein Glück war, war mir erstmal nicht klar. Das ist die Sache mit dem Glück, man hat es und merkt es nicht, und bis es auffällt, ist es vielleicht schon weitergezogen.

Ich habe eine Menge Dinge gelernt in den 10 Monaten in Süd-West-Irland. Zum Beispiel, dass gute Laune ein Frage der Einstellung ist. Die Leute da waren arm, es gab nicht viel Arbeit, aber dafür ansteckende Lebensfreude und einen Optimismus, der aufgrund der Lage total unangebracht schien. Oder dass Irish Folk nicht nur was für weltfremde Birkenstockträger in ausgeleierten Wollpullis ist. Und dass das Kleeblatt, shamrock, tatsächlich ein Symbol für Glück ist, weil es das Nationalsymbol Irlands ist, und jedesmal, wenn ich ein Kleeblatt sehe, erinnere ich mich an meine Zeit in Cork und bin glücklich.

12:04 PM  

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