Monday, March 13, 2006

Auf der anderen Seite der Friedhofsmauer

1 Comments:

Blogger sonyca said...

Line fährt immer diesen Weg und versteht nicht, warum Krissie so ein Theater macht. Der Weg ist hier nicht unheimlicher als an der Stelle, wo er an dem kleinen Park vorbeiführt. Aber sie gibt keine Ruhe, und jetzt will sie partout auf Lines andere Seite, damit sie nicht zuerst von Zombies angefallen wird.

"Zombies? Jetzt wirst du aber echt kindisch, Krissie," sagt Line und lacht. "Außerdem sind wir für Zombies viel zu schnell unterwegs, die kriegen uns nie, solange wir so flott radeln. Vampire sind allerdings eine andere Sache."

Eine Fledermaus flattert wie auf Stichwort über Line und Krissie, und Krissie schreit vor Schreck auf.

"Siehst du, sie sind uns schon auf den Fersen," sagt Line und kichert. Sie findet es lustig, das Krissie, die sonst so mutig ist und nie ihre Klappe halten kann, sich so fürchtet vor den unzähligen eingebildeten Schrecken auf der anderen Seite der Friedhofmauer. Krissie kann froh sein, dass sie so gut mit Line befreundet ist, sonst könnte Line sie morgen vor der ganzen Schule zum Gespött machen. Aber Line weiß, wie man Loyalität schreibt. Sie weiß auch, dass es gut ist, kompromittierende Informationen so lange zurückzuhalten, bis man sie wirklich braucht. Wenn Krissie mit Line irgendwann das gleiche Spiel treiben will wie mit Sanna, kann Line sich wehren. Sie drückt die Stoptaste ihres neuen Mobiltelefons. Krissie sollte sich wirklich vor dem fürchten, was im Land der Lebenden passiert, denkt Line, denn die Lebenden sind viel furchtbarer als die Toten.

11:42 PM  

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