Saturday, March 11, 2006

Zum Einäugigen Papageien

1 Comments:

Blogger sonyca said...

Henrietta Roth war froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Es ist kaum zu glauben, dachte sie, dass ich Seefahrerblut in meinen Adern habe. Ich bin das größte Landei, das ich kenne.

Sie sah sich um, und der Reisekatalog hatte nicht gelogen: Die Hütten standen so weit voneinander entfernt, dass man die Nachbarhütten nicht sehen konnte. Es sah auch nicht so aus, als wäre ihr jemand gefolgt. Sie ließ ihr Gepäck fallen und packte die Papprolle aus, in der sie den uralten Brief und die Karte versteckt hatte. Für den Rest der Welt war sie eine Malerin auf der Suche nach neuen Motiven. Da sie gerade erst eines ihrer Bilder für eine große Summe an einen angesehenen Sammler verkauft hatte, musste sie sich keine Sorgen um ihr Alibi machen.

Henrietta hatte die alte Schatzkarte mit der Karte der Insel verglichen, die sie vom Reiseveranstalter bekommen hatte. Sie war überrascht gewesen, wie akkurat die Karte gezeichnet war. Sie bereitete sich vor auf ihr Abenteuer und dachte über all die schemenhaften Bilder aus alten Piratenfilmen nach, die ihr im Kopf geblieben waren. Wie wohl das wahre Leben ihrer Urururur...-Großmutter gewesen war?

Als die Sonne tief über dem klischeehaft türkisfarbenen Wasser stand, zog sie los und machte sich auf die Suche nach dem Papageienfelsen, wo vor Jahrhunderten die Taveren Zum Einäugigen Papageien gestanden hatte. Sie musste den Anweisungen genau folgen, die ihre Urahnin ihr in dem zerfledderten Brief gegeben hatte, und sie würde den legendären Schatz des Papageienfelsens heben. Sie war die einzige, die gegen den Fluch immun war, den die Rote Henrietta ausgesprochen hatte. Unzählige Schatzsucher hatten ihr Leben gelassen in dem Versuch, ihren Schatz zu stehlen.

11:15 AM  

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