Die Textschubse: Feindbilder

Tuesday, March 21, 2006

sonyca said...: Das Problem ist ja, dass es keine klar umrissenen Feindbilder gibt. Jeder könnte einer sein, aber eben auch nicht. Wir haben mehr als die Hälfte unserer Leute durch friendly fire verloren. Im Zweifelsfall schießt du eben, wenn du nicht sicher sein kannst, zu wem die Schwerbewaffneten gehören, die sich dir gerade nähern. Unsere Leute sind weit verstreut, viele haben sich lange nicht gesehen, oder noch nie, und in Tarnfarben sehen alle Kämpfer gleich aus. Am Ende geht es ja doch nur darum, den eigenen Arsch zu retten. Wofür wir kämpfen, das haben die meisten längst vergessen. Diejenigen, die sich noch daran erinnern, bezweifeln, ob es noch irgendwo sonst existiert als in ihren Köpfen. Töten oder getötet werden, so ist es eben, seitdem die letzten Zivilisationen gefallen sind. Wir sind zurückgefallen auf die Entwicklungsstufe von Höhlenmenschen, aber mit der Waffentechnologie des späten 21. Jahrhunderts. Keine gelungene Kombination. Und obwohl sich die Menschheit so stark dezimiert hat, dass sich die verbleibenden Menschen selbst auf dem bisschen Festland, das nach dem Anstieg der Ozeane noch bewohnbar ist, prima aus dem Weg gehen könnte, werden wir nicht ruhen, bis sich auch die letzten Überlebenden gegenseitig umgebracht haben.

Wenn wir weg sind, werden andere Lebewesen die Erde dominieren. Hoffentlich sind sie intelligenter als wir.; 11:23 PM