Unüberlegt Am nächsten Tag steht Merla auf und packt ihre Sachen. Sie hat eine Idee, aber keinen Plan. Eine vage Vorstellung, spontan und unausgereift. Die Chance, dass ihre Aktion nichts bringt, ist groß. Aber dann hat sie es wenigstens versucht.
Es ist so früh, dass noch niemand die Türen offen hat. Wahrscheinlich schlafen sie alle noch. Merla pinnt einen Zettel an ihre Tür. Wenn ihre Idee aufgeht, wird sie nicht länger als vier Wochen fort sein. Wenn sie in die Hose geht, kann sie auch gleich wiederkommen. Sie muss abwarten, wie ihre Schwester reagiert.
Auf dem Weg nach Hause überlegt sie, was sie erzählen soll. Jeder Satz hört sich künstlich und falsch an. Ihre Schwester würde sie sofort durchschauen. Nein, Worte waren nicht geeignete Waffe, um ihre Schwester zu schlagen. Worte könnte ihre Schwester mit Worte parieren, und dann hätte Merla schon verloren. Nein, am besten sagt sie gar nichts. Das wird ihre Schwester nicht davon abhalten, verbal auf Merla einzudreschen. Doch wenn sie ihrer Schwester keinen Grund zum Angreifen gibt, steht sie gut da, und die Eltern sind auf ihrer Seite. Das wird ihre Schwester noch mehr in Rage bringen, und sie wird so lange weitermachen, bis ihr Vater eingreift und ihrer Schwester sagt, sie soll sich am Riemen reißen. Wenn sie an dem Punkt ankommen, explodiert ihre Schwester entweder, oder sie stürmt aus dem Zimmer. Und die Eltern sagen Merla, dass sie sich das Gerede ihrer Schwester bloß nicht zu Herzen nehmen soll.
Naja, so könnte es klappen, denkt Merla. Der Plan ist noch ziemlich unüberlegt, aber wenn ich mich auf meine Stärke konzentriere, dann rastet meine Schwester schon aus.
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Unüberlegt
Am nächsten Tag steht Merla auf und packt ihre Sachen. Sie hat eine Idee, aber keinen Plan. Eine vage Vorstellung, spontan und unausgereift. Die Chance, dass ihre Aktion nichts bringt, ist groß. Aber dann hat sie es wenigstens versucht.
Es ist so früh, dass noch niemand die Türen offen hat. Wahrscheinlich schlafen sie alle noch. Merla pinnt einen Zettel an ihre Tür. Wenn ihre Idee aufgeht, wird sie nicht länger als vier Wochen fort sein. Wenn sie in die Hose geht, kann sie auch gleich wiederkommen. Sie muss abwarten, wie ihre Schwester reagiert.
Auf dem Weg nach Hause überlegt sie, was sie erzählen soll. Jeder Satz hört sich künstlich und falsch an. Ihre Schwester würde sie sofort durchschauen. Nein, Worte waren nicht geeignete Waffe, um ihre Schwester zu schlagen. Worte könnte ihre Schwester mit Worte parieren, und dann hätte Merla schon verloren. Nein, am besten sagt sie gar nichts. Das wird ihre Schwester nicht davon abhalten, verbal auf Merla einzudreschen. Doch wenn sie ihrer Schwester keinen Grund zum Angreifen gibt, steht sie gut da, und die Eltern sind auf ihrer Seite. Das wird ihre Schwester noch mehr in Rage bringen, und sie wird so lange weitermachen, bis ihr Vater eingreift und ihrer Schwester sagt, sie soll sich am Riemen reißen. Wenn sie an dem Punkt ankommen, explodiert ihre Schwester entweder, oder sie stürmt aus dem Zimmer. Und die Eltern sagen Merla, dass sie sich das Gerede ihrer Schwester bloß nicht zu Herzen nehmen soll.
Naja, so könnte es klappen, denkt Merla. Der Plan ist noch ziemlich unüberlegt, aber wenn ich mich auf meine Stärke konzentriere, dann rastet meine Schwester schon aus.
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