Fischgemisch
posted by sonyca at 1:26 AM
Friday, August 25, 2006
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Fischgemisch
Der Caffè Latte allein war das frühe Aufstehen wert. Liz rannte drei Mal zu dem Kaffeestand zurück, um sich Nachschub zu holen. Auch sonst bereute sie es nicht, für den Markt so früh aufgestanden zu sein. Wie Henry ihr versprochen hatte, gab es fast an jedem Marktstand Kostproben, die zusammen mit den vie Milchkaffee dafür sorgten, dass Liz am frühen Morgen nicht auch noch mit knurrendem Magen unterwegs sein musste.
Besonders angetan war sie von den Pralinen- und Konditoreiständen, an denen sie sich so lange aufhielt, dass Henry sie dort zurücklassen wollte.
“Wie, ich dachte, wir machen das hier zusammen und unterhalten uns über uns.”
“Das machen wir später. Ich bin ja schließlich nicht zum reinen Vergnügen hier, ich muss die Ware für’s Wochenende besorgen. Und da ich mich jetzt in die Fleischecke und danach zum Fischgemisch dachte ich, ich kann dich hier ganz gut noch eine Weile alleine lassen. Oder willst du dir das Viehzeuchs ansehen.”
“Igitt, nein, bestimmt nicht. Wie widerlich. Das nimmst du aber nachher nicht mit ins Auto, oder?”
“Ach Quatsch. Da draußen steht ein Kühltransporter, der meine Schätze rüber ins Restaurant fährt. Das gehört zum Angebot hier, und das ist einer der Gründe, warum ich hier so gern einkaufe. Der erste ist natürlich, dass es nirgends in der Gegend bessere Ware gibt. Also, iss nicht zu viele Pralinen, sonst ist dir nachher schlecht, und du kannst meine neue vegetarische Kreation nicht probeessen.”
“Ist das eine subtile Einladung zum Mittagessen?”
“Erfasst. Und in aller Bescheidenheit ...”
Liz konnte sich das Lachen nicht verkneifen.
“Du, bescheiden?”, prustete sie, aber Henry tat so, als hätte er sie nicht gehört.
“... glaube ich, dass ich mich mal wieder selbst übertroffen habe. Aber ich brauche eine zweite Meinung, und keine ist mir lieber als die meiner Lieblingsvegetarierin.”
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