Mir fehlt das Smalltalk-Gen. Keiner weiß, wie das passieren konnte.
Wenn mich fremde Menschen auf Parties ansprechen, starre ich sie entweder entsetzt oder verachtungsvoll an, je nach Tagesform. Das hilft, die meisten ziehen dann weiter und schütteln den Kopf. Aber es gibt professionelle Smalltalker, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, jedem eine belanglose Konversation abzuringen.
Ich bin auch nicht gut in mündlichen Prüfungen, aber auf die kann ich mich wenigstens vorbereiten. Außerdem muss ich da damit rechnen, dass mir da Fragen gestellt werden. Wenn sich aber auf den unzähligen Parties, die meine Mutter ausrichtet, jemand zu mir gesellt und meine Meinung zur Dekoration, zum Buffet oder zu den Outfits der Gäste hören will, ist mein Kopf wie leergefegt. Alle Sätze, die als passende Antworten dienen könnten, ziehen sich in den passwortgeschützten Teil meines Hirns zurück, auf den ich keinen Zugriff habe. Keiner hat mir das Passwort gegeben. Dann stehe ich da, schnappe verzweifelt nach Wörtern, die ich dem Smalltalker hinspucken kann. Aber alles, was mir einfällt, sind Sätze wie "Smalltalk ist Wortverschwendung" oder "Wenn man nix zu sagen hat, sollte man's auch lassen". Meine gute Erziehung verbietet mir, so unhöflich zu den Gästen zu sein - zu dumm.
Es wäre das Beste für alle, wenn ich gesellschaftlichen Veranstaltungen fernbliebe. Das wäre auch das, was ich wollte. Meine Mutter hat andere Pläne - sie ist überzeugt, dass sie doch noch ein echtes Society Girl aus mir macht. Meiner Mutter fehlt nämlich das Realitätsgen.
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Mir fehlt das Smalltalk-Gen. Keiner weiß, wie das passieren konnte.
Wenn mich fremde Menschen auf Parties ansprechen, starre ich sie entweder entsetzt oder verachtungsvoll an, je nach Tagesform. Das hilft, die meisten ziehen dann weiter und schütteln den Kopf. Aber es gibt professionelle Smalltalker, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, jedem eine belanglose Konversation abzuringen.
Ich bin auch nicht gut in mündlichen Prüfungen, aber auf die kann ich mich wenigstens vorbereiten. Außerdem muss ich da damit rechnen, dass mir da Fragen gestellt werden. Wenn sich aber auf den unzähligen Parties, die meine Mutter ausrichtet, jemand zu mir gesellt und meine Meinung zur Dekoration, zum Buffet oder zu den Outfits der Gäste hören will, ist mein Kopf wie leergefegt. Alle Sätze, die als passende Antworten dienen könnten, ziehen sich in den passwortgeschützten Teil meines Hirns zurück, auf den ich keinen Zugriff habe. Keiner hat mir das Passwort gegeben. Dann stehe ich da, schnappe verzweifelt nach Wörtern, die ich dem Smalltalker hinspucken kann. Aber alles, was mir einfällt, sind Sätze wie "Smalltalk ist Wortverschwendung" oder "Wenn man nix zu sagen hat, sollte man's auch lassen". Meine gute Erziehung verbietet mir, so unhöflich zu den Gästen zu sein - zu dumm.
Es wäre das Beste für alle, wenn ich gesellschaftlichen Veranstaltungen fernbliebe. Das wäre auch das, was ich wollte. Meine Mutter hat andere Pläne - sie ist überzeugt, dass sie doch noch ein echtes Society Girl aus mir macht. Meiner Mutter fehlt nämlich das Realitätsgen.
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