Sunday, January 01, 2006

Gute Vorsätze

So, Schreibschubs Nr. 1.
Ich dachte, ich fange mit was einfachem an.

3 Comments:

Blogger sonyca said...

Gute Vorsätze

“Du weißt ja wie das ist mit den guten Vorsätzen”, sagt Nico und zündet sich eine Zigarette an. Es war kurz nach 12 Uhr mittags, wir sind gerade aufgestanden. Ihr größter Guter Vorsatz hat also immerhin zwölf Stunden gehalten.

“Gute Vorsätze sind dazu da, um sie zu brechen. Man muss sich selbst ein paar Regeln aufstellen und die dann brechen, damit man sich noch ein bisschen rebellisch vorkommt.”

“Ich nehme an, der Vorsatz, das Geld zu sparen, dass du sonst für Kippen ausgeben würdest, und davon im Sommer endlich mal wieder in Urlaub zu fahren, ist damit auch gestorben.”

Ich versuche, das so normal wie möglich zu sagen, aber meine Wut nimmt zu, je kürzer die Zigarette wird. Nico hat mir versprochen, dass sie dieses Jahr wirklich aufhört. Sie war sich so sicher, dass ich sie beinahe dazu gekriegt hätte, auf ihre unterschriebene “The Joshua Tree” zu schwören. Dass sie das dann doch nicht gemacht hat, hätte mich warnen sollen. Nein, was mich hätte warnen sollen, ist die Tatsache, dass Nico Nico ist. Nico raucht nicht aus Gruppenzwang, oder aus Coolheitsüberlegungen. Für solches Zeug sind wir echt zu alt. Nico raucht aus Überzeugung.

Wenn ich ehrlich bin, kann ich sie mir auch nicht ohne Zigarette vorstellen. Der Hauch von Rauch, der immer in ihren Haaren hängt, gehört zu ihr. Anders als die meisten Raucher, die ich kenne, schafft sie es dabei, nicht zu stinken wie ein überquillender Aschenbecher. Sie riecht nach Nico, sie riecht nach ... (11 Minuten).

12:38 PM  
Anonymous Anonymous said...

Gute Vorsätze


Gute Vorsätze habe ich grundsätzlich nicht. Das Leben ist auch so manchmal frustrierend genug.Warum sollte ich mich also freiwillig der Gefahr aussetzen, das Gefühl zu haben versagt zu haben.

Nein, mir fehlt dann nicht der Kick,den manche Menschen daraus ziehen ihren inneren Schweinehund überwunden zu haben. Ich habe mich mit meinem Schweinehund arrangiert. Er tut niemandem etwas zu Leide, warum mich also mit ihm verkrachen?

Ja, es gibt viele Dinge von denen ich weiß, dass sie nicht vernünftig sind. Aber ist dies eine Welt, in der die Vernunft zählt? Bin ich gefragt worden,ob ich in diese Welt hineingeboren werden wollte? Nein, ich wurde nicht gefragt und so kann mir auch niemand vorschreiben, was ich mit meinem Leben anstelle.

Sicher, ich lebe nicht als Individuum,muss mich also an gewisse Regeln des Zusammenlebens halten. Das tue ich auch ohne Probleme. Aber mein Individualismus stößt auch selten an die Grenzen unserer Gesellschaftsregeln. Es sind wenige Menschen, die von meinen Aktivitäten wirklich betroffen sind. Mit diesen Menschen will und muss ich mich arrangieren.

Mein selbstgestecktes Lebensziel heißt: sich und anderen so viel Lebensfreude zu geben, wie nur irgend möglich. Denn ich bin fest davon überzeugt: nur dafür lohnt es sich zu leben.

Jeder Mensch braucht etwas anderes um glücklich und zufrieden zu sein.Viele Dinge brauchen jedoch alle Menschen: Nähe, Selbstbestätigung, Ansprache etc. Und je mehr ich davon anderen gebe, desto mehr bekomme ich zurück.

Ich lebe aus dem Bauch heraus - jede Sekunde wieder neu - da haben Vorsätze, und seien sie noch so gut, einfach keinen Platz.

6:22 PM  
Blogger sonyca said...

Hallo, schön, dass Du da bist :)

10:34 PM  

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