Manchmal frage ich mich, was eigentlich los ist in diesem Land. Ich finde die Debatte um die Kinderlosigkeit der Deutschen verlogen, die im Moment stattfindet. Denn es wird immer noch unterschwellig vorausgesetzt, dass eine Frau, wenn sie mal Kinder hat, gefälligst zu Hause zu bleiben hat. Ist es denn ein Wunder, dass viele Frauen sich gegen Kinder entscheiden, wenn sie damit rechen müssen, als Rabenmütter tituliert zu werden, wenn sie ihre Karriere nicht aufgeben? Dabei ist die Lösung so einfach. Warum Modelle der Kinderversorgung, wie sie in vielen Ländern seit Jahren oder Jahrzehnten praktiziert werden, in Deutschland weiterhin verpönt sind, das geht mir nicht in den Kopf. Die Konsequenzen skandinavischer Kinderbetreuungsangebote sind so offensichtlich, dass ich sie eigentlich nicht bemühen will. Aber eines muss ich loswerden: Es ist egal, verdammt, ob Kinder von ihren Eltern oder von Tagesmüttern betreut werden. Das wichtigste ist, dass sich jemand liebevoll um sie kümmert – alles andere ist, wenn schon nicht unwichtig, dann zweitrangig.
Und jetzt kommt Eva Herman, die selbst Karriere gemacht hat und Mutter ist, und sagt, dass die Frau zurück an den Herd gehöre. Das sei ihre natürliche Rolle, und nur so lasse sich das Problem der aussterbenden Deutschen lösen. ARRRGH! Erstens: verlogen! Zweitens: was bildet die sich eigentlich ein? Wenn sie lieber das Heimchen am Herd geben will, dann soll sie’s doch machen. Aber statt sich still den drei Ks zu widmen, schreibt sie einen Artikel, der jedem Reaktionär für die nächsten 50 Jahre dazu dienen wird, an seinen Ansichten festzuhalten und darauf zu verweisen, dass sogar die Karrierefrauen ihren Fehler endlich eingesehen hätten. Danke, Eva. Feuer aus den eigenen Reihen - darauf haben wir gewartet.
Die Nazis haben übrigens im Angesicht hoher Arbeitslosigkeit berufstätige Frauen diffamiert und ein Familienbild propagiert, das dem von Eva Herman erschreckend ähnelt.
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Manchmal frage ich mich, was eigentlich los ist in diesem Land. Ich finde die Debatte um die Kinderlosigkeit der Deutschen verlogen, die im Moment stattfindet. Denn es wird immer noch unterschwellig vorausgesetzt, dass eine Frau, wenn sie mal Kinder hat, gefälligst zu Hause zu bleiben hat. Ist es denn ein Wunder, dass viele Frauen sich gegen Kinder entscheiden, wenn sie damit rechen müssen, als Rabenmütter tituliert zu werden, wenn sie ihre Karriere nicht aufgeben? Dabei ist die Lösung so einfach. Warum Modelle der Kinderversorgung, wie sie in vielen Ländern seit Jahren oder Jahrzehnten praktiziert werden, in Deutschland weiterhin verpönt sind, das geht mir nicht in den Kopf. Die Konsequenzen skandinavischer Kinderbetreuungsangebote sind so offensichtlich, dass ich sie eigentlich nicht bemühen will. Aber eines muss ich loswerden: Es ist egal, verdammt, ob Kinder von ihren Eltern oder von Tagesmüttern betreut werden. Das wichtigste ist, dass sich jemand liebevoll um sie kümmert – alles andere ist, wenn schon nicht unwichtig, dann zweitrangig.
Und jetzt kommt Eva Herman, die selbst Karriere gemacht hat und Mutter ist, und sagt, dass die Frau zurück an den Herd gehöre. Das sei ihre natürliche Rolle, und nur so lasse sich das Problem der aussterbenden Deutschen lösen. ARRRGH! Erstens: verlogen! Zweitens: was bildet die sich eigentlich ein? Wenn sie lieber das Heimchen am Herd geben will, dann soll sie’s doch machen. Aber statt sich still den drei Ks zu widmen, schreibt sie einen Artikel, der jedem Reaktionär für die nächsten 50 Jahre dazu dienen wird, an seinen Ansichten festzuhalten und darauf zu verweisen, dass sogar die Karrierefrauen ihren Fehler endlich eingesehen hätten. Danke, Eva. Feuer aus den eigenen Reihen - darauf haben wir gewartet.
Die Nazis haben übrigens im Angesicht hoher Arbeitslosigkeit berufstätige Frauen diffamiert und ein Familienbild propagiert, das dem von Eva Herman erschreckend ähnelt.
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