Die Minuten in denen man auf sie, die öffentlichen Verkehrsmittel, wartet, sind lange Minuten. Was sind sonst schon ein paar Minuten? Aber beim Nähern an eine U-Bahn Station wiederholt sich täglich ein Hoffen und Bangen.
Man konzentriert den Blick auf die digitale Anzeigentafel, kommt Schritt für Schritt näher, die Minutenzahl der Ankunft der nächsten U-Bahn erscheint immer deutlicher, dabei gehen einem immer die gleichen Gedanken durch den Kopf „Ist es eine einstellige Zahl? Nein, eine zweistellige! Oder doch nicht?“ – dann: „8 Minuten, nein 6, oder doch nur 3?“ Nun ist man nahe genug herangekommen um zu erkennen, dass es doch 8 Minuten sind. 8 Minuten!!
Verdammt. Wahrscheinlich gerade die letzte U-Bahn versäumt. Jetzt heißt es warten. Ein paar Schritte auf und abwandern. Dann bleibt man stehen. Starrt auf die großen Werbeplakate, die auf der anderen Seite hängen. Lest zum x-ten Mal die gleichen Werbesprüche.
Dann beginnt man, die anderen wartenden Personen zu beobachten, möchte dabei aber nicht selbst beobachtet werden. Ach egal. Geteiltes Schicksal. Trotzdem Selbstmitleid, dass man hier steht und wartet. Erneuter Blick auf die Anzeigentafel: 7 Minuten!
Früher bin ich mit dem Fahrrad gefahren, oder gelaufen. Für knapp zwei Jahre hatte ich sogar ein Auto, aber das ist beinahe zehn Jahre her.
Dann habe ich angefangen, in einer anderen Stadt zu studieren und zu arbeiten, und damit begann die Ära der Öffentlichen Verkehrsmittel.
Ich dachte, ich mag keine Öffentlichen Verkehrsmittel, aber da habe ich mich getäuscht. Zugfahren ist toll. Wenn ich müde bin, kann ich Schlaf nachholen, wenn ich wach bin, kann ich lesen oder Musik hören. Manchmal gibt es ein interessantes Gespräch, das ich belauschen kann. Solange ich im Zug sitze, habe ich Zeit, die Dinge zu tun, für die in der Hektik des Alltags keine Zeit bleibt. Zeit, die ich Zug verbringe, ist freie Zeit.
Seitdem ich das so sehe, rege ich mich nicht mal mehr über die ewigen Verspätungen auf. Mehr Zeit zum Lauschen, Lesen, Musik hören und Schlafen. Geht schlimmer.
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Die Minuten in denen man auf sie, die öffentlichen Verkehrsmittel, wartet, sind lange Minuten. Was sind sonst schon ein paar Minuten?
Aber beim Nähern an eine U-Bahn Station wiederholt sich täglich ein Hoffen und Bangen.
Man konzentriert den Blick auf die digitale Anzeigentafel, kommt Schritt für Schritt näher, die Minutenzahl der Ankunft der nächsten U-Bahn erscheint immer deutlicher, dabei gehen einem immer die gleichen Gedanken durch den Kopf „Ist es eine einstellige Zahl? Nein, eine zweistellige! Oder doch nicht?“ – dann: „8 Minuten, nein 6, oder doch nur 3?“ Nun ist man nahe genug herangekommen um zu erkennen, dass es doch 8 Minuten sind. 8 Minuten!!
Verdammt. Wahrscheinlich gerade die letzte U-Bahn versäumt. Jetzt heißt es warten. Ein paar Schritte auf und abwandern. Dann bleibt man stehen. Starrt auf die großen Werbeplakate, die auf der anderen Seite hängen. Lest zum x-ten Mal die gleichen Werbesprüche.
Dann beginnt man, die anderen wartenden Personen zu beobachten, möchte dabei aber nicht selbst beobachtet werden. Ach egal. Geteiltes Schicksal. Trotzdem Selbstmitleid, dass man hier steht und wartet. Erneuter Blick auf die Anzeigentafel: 7 Minuten!
Früher bin ich mit dem Fahrrad gefahren, oder gelaufen. Für knapp zwei Jahre hatte ich sogar ein Auto, aber das ist beinahe zehn Jahre her.
Dann habe ich angefangen, in einer anderen Stadt zu studieren und zu arbeiten, und damit begann die Ära der Öffentlichen Verkehrsmittel.
Ich dachte, ich mag keine Öffentlichen Verkehrsmittel, aber da habe ich mich getäuscht. Zugfahren ist toll. Wenn ich müde bin, kann ich Schlaf nachholen, wenn ich wach bin, kann ich lesen oder Musik hören. Manchmal gibt es ein interessantes Gespräch, das ich belauschen kann. Solange ich im Zug sitze, habe ich Zeit, die Dinge zu tun, für die in der Hektik des Alltags keine Zeit bleibt. Zeit, die ich Zug verbringe, ist freie Zeit.
Seitdem ich das so sehe, rege ich mich nicht mal mehr über die ewigen Verspätungen auf. Mehr Zeit zum Lauschen, Lesen, Musik hören und Schlafen. Geht schlimmer.
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